1782
Am 21. April wird Friedrich Wilhelm August Fröbel als sechstes Kind des Pfarrers Johann Jakob und seiner Frau Jacobine Eleonore Friederike, geb. Hoffmann, im Pfarrhaus in Oberweißbach (heute das Friedrich-Fröbel-Memorialmuseum) geboren.
Seine Mutter stirbt am 7. Februar im darauffolgenden Jahr. Diesen frühen Verlust empfindet Fröbel sein Leben lang stark. Er führt zu einer gewissen Überhöhung und Idealisierung seines Mutterbildes, da die Beziehung zur zweiten Frau seines Vaters für das nicht leicht zu verstehende und zu erziehende Kind Friedrich im Rahmen einer großen Familie nicht besonders gut ist.
1792
Der Bruder seiner verstorbenen Mutter, Superintendent Hoffmann, der die Situation des Kindes erkennt, nimmt den Zehnjährigen mit nach Stadtilm, wo Fröbel glückliche Jahre für die Dauer des letzten Abschnitts der Elementarschule verlebt.
1797 bis 1799
Forst-Geometerlehre bei Hirschberg an der Saale, wo er seine, in der frühen Kindheit entwickelte Zuwendung zur Natur mit Herz und Verstand vertiefen kann.
1799
Studium der Naturwissenschaften in Jena
1802 bis 1803
Nach dem Tod des Vaters ist Fröbel tätig als Forstamtsaktuar in Baunach und Bamberg. In dem ständigen, Jahre dauernden Wechsel zeigt sich früh Fröbels Suche nach einer sinnvollen Lebensgestaltung.
1804
Privatsekretär auf Gut Groß-Miltzow
1805
Lehrer an der Pestalozzi-Musterschule in Frankfurt/ Main mit Aufenthalt bei Pestalozzi in der Schweiz.
1806
Im Juni wird Fröbel Hauslehrer bei der Familie von Holzhausen, wo sich mit der hochgebildeten Bertha von Holzhausen eine tiefe Freundschaft in der gemeinsamen Erziehung der drei Söhne entwickelt. Dazu gehört auch ein reger, philosophischer Gedankenaustausch, der lange Zeit seines Lebens anhält.
1811
Kündigt Fröbel seine Hauslehrerstelle und geht zum Studium alter Sprachen, der Physik, Chemie und Mineralogie an die Universität nach Göttingen.
1812
Im November wechselt er nach Berlin zu Professor Weiß (Mineralogie) und hört u. a. Fichte.
1813 bis 14
Teilnahme am Befreiungskrieg im Lützower Freikorps.
1814 bis 16
Assistent am Mineralogischen Institut. Entlassungsgesuch am 9. April 1816.
1816
Am 13.11. gründet Fröbel die „Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt“ zunächst in Griesheim in Thüringen.
1817
Zieht er nach Keilhau um und baut mit Langethal und Middendorf, sowie seiner ersten Frau Henriette Wilhelmine, geb. Hoffmeister aus Berlin, die Erziehungsanstalt auf. Es beginnt eine lebenslange Tätigkeit als Herausgeber von Zeitschriften und Schriften unterschiedlichen Namens in denen Fröbel seine Theorie und Praxis den Familien und der Öffentlichkeit mitteilt.
1826
Fröbel schreibt sein erstes, großes Werk: „Die Menschenerziehung“. Von ursprünglich geplanten zwei Bänden erscheint nur einer. Der Burschenschaftler Johannes Barop kommt in Keilhau dazu, die politische Situation ist schwierig und reduziert die Anzahl der Zöglinge. Zeitlebens hat Fröbel mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen.
1829
Übernimmt Barop die Leitung in Keilhau und Fröbel geht zur Anstaltsleitung und Leitung von Lehrerkursen in die Schweiz. 1835 reist er mit seiner Frau nach Berlin. Langethal übernimmt das Waisenhaus in Burgdorf bis 1841 und Middendorf Willisau bis 1838.
1837
Fröbel kommt nach Thüringen zurück und gründet in Bad Blankenburg die „Anstalt zur Pflege des Beschäftigungstriebes der Kindheit und Jugend“.
1838
Reisen nach Göttingen, Frankfurt und Dresden zu Vorträgen und Fortbildungen; Schriften zu den ersten beiden Gaben.
1839
Reise nach Leipzig. Wilhelmine Fröbel stirbt am 13.Mai. Die „Spiel- und Beschäftigungsanstalt“ wird zusammen mit einer „Anstalt für Kinderführer“ eröffnet.
1840
Gutenbergfest am 28.Juni, Plan und Gründung des „Allgemeinen Deutschen Kindergartens“; erster Kindergarten in Blankenburg.
1842
Kindergärtnerinnenkurse in Blankenburg.
1844
Fröbels zweites großes Werk erscheint: „Die Mutter- und Koselieder“ in Zusammenarbeit mit dem Zeichner Unger und dem Musiker Kohl als eine Art pädagogisches Gesamtkunstwerk in dem er vor allem auch über die umfangreichen Anleitungen das „sphärische Gesetz“ bzw. die „Lebenseinigung“ für die erste Erziehungsphase vorstellt. Dieser geniale Entwurf ganzheitlicher Erziehung ist bis heute nicht genügend ausgewertet. Es erscheinen auch 100 Lieder zum Spielen mit dem Ball und die 1. Begleitschrift zur dritten Gabe.
1845 bis 1849
Fröbel unternimmt viele Reisen zur Verbreitung der Kindergartenidee. Sein Wohnsitz ist wieder Keilhau. Auf der Lehrerversammlung in Rudolstadt wird aufgrund Fröbels Vorstellungen in einer Resolution ein einheitliches Schulsystem vom Kindergarten bis zur Hochschule gefordert.
1849
Gründung der „ Anstalt für allseitige Lebenseinigung durch entwickelnd-erziehende Menschenbildung“ in Bad Liebenstein bei Meiningen, wo Fröbel auch Bertha von Marenholtz-Bülow begegnet, die maßgeblich für eine internationale Verbreitung der Kindergartenidee über den Tod Fröbels hinaus, sorgte.
1850
Fröbel zieht in das Marienthaler Schlösschen bei Meiningen.
1851
Zweite Ehe Fröbels mit Luise Levin, die seit vielen Jahren nach dem Tod seiner ersten Frau treue Gefährtin war. Am 23. August wird in Preußen der Kindergarten verboten und das Verbot nicht mehr zu Fröbels Lebzeiten aufgehoben, trotz des Einsatzes der Pädagogenversammlung für Fröbel noch im gleichen Jahr.
1852
Fröbel stirbt am 21. Juni in Marienthal. Begraben wird er auf dem Friedhof in Schweina.